TCL - Chronik
Wie alles anfing - Die Gründung des TCL
Der 16. August 1977: : Das ist das Gründungsdatum des Tennis Club Lühe e.V. – eine Zeit, die unsere Kinder aus den Geschichtsbüchern kennen. Damals gab es noch eine EWG und das bedeutete nicht nur „Einer Wird Gewinnen“. Es gab in dem Jahr den Baader-Meinhof-Prozess, einen Bundeskanzler Helmut Schmidt, die erste Ausgabe der Frauenzeitschrift Emma, aber leider nicht mehr den berühmten Hüft-Schwung-Rock’n Roller Elvis Presley – er starb am Gründungstag des TCL.
Boris Becker war gerade erst zehn Jahre alt und wusste bestimmt schon, dass er anstelle von Björn Borg acht Jahre später Wimbledon gewinnen würde. Tennis war in der Zeit ein bisschen elitär, aber auch sehr populär. So war die Schaffung einer Tennisanlage in Grünendeich kein abwegiger Plan. Zwei Leute hatten die Idee, hörten sich ein bisschen um, ob es noch Mitstreiter geben könnte, fanden sie und gründeten den Verein. Es waren: Dieter Eggert, Heinrich Heiduczek, Hans Hestermann, Gerhard Mahl, Dr. Harald Schwander, Georg Seidenschnur und Claus Tiedemann. Ein Aufruf in der Zeitung „Dat Ole Land“ sorgte dafür, dass 120 Personen zur Gründungsversammlung erschienen – eine überwältigende Resonanz.
Die Suche nach einem Standort für die Tennisanlage kann nicht so schwierig gewesen sein, denn es standen fünf mögliche Flächen zur Verfügung. Allerdings waren nicht überall die Anwohner erfreut über die mögliche Nachbarschaft zu ploppenden Filzbällen. Die Entscheidung fiel auf das Grünendeicher Neubaugebiet in Elbnähe (damals noch fast unbesiedelt) und so konnten auf 6500 m² Grundstück die vier Grandplätze in Eigenarbeit entstehen. Nach zwei Jahren wurde der Spielbetrieb aufgenommen – die Plätze waren fertig. Zu der Zeit hatten sich schon 250 Mitglieder in die Vereinsliste eingetragen.
Man glaubt es kaum – noch ein paar Jahre später als Boris Becker und Steffi Graf das Sportprogramm im Fernsehen bestimmten, waren es 400 Spielerinnen und Spieler im TC Lühe. Es gibt noch Vereinsmitglieder unter uns, die zu der Zeit in den Verein eintreten wollten und nicht durften(!), weil es einen Aufnahmestopp gab.
Im Anschluss an den Platzbau erfolgte die Erstellung des Clubhauses und schon beim Fundament war Eigeninitiative gefragt. Solange das Blockhaus noch nicht stand, saß man nach getaner Arbeit oder intensivem Spiel im Freien und bewirtete sich selbst. Es muss ein intensives Vereinsleben gegeben haben. Großen Stellenwert hatten die Vereinsmeisterschaften, aber auch außerhalb des Tennisplatzes gab es Radtouren, Grillabende, Schollenessen, Grünkohlessen, Skatturniere, Weinproben und der jährliche traditionelle Tennisball. Auf Nachfrage wollten die Zeitzeugen zu den einzelnen Veranstaltungen nicht ins Detail gehen – eines aber steht fest: Sie hatten Spaß.
Wie alles anfing – Die Pflanzaktion
Eine Fortsetzungsgeschichte – so manch ein Zeitungsredakteur bedient sich dieses Mittels, um Leser bei der Stange zu halten. Nicht allein dies ist der Grund für die wohldosierte Veröffentlichung unserer Vereinschronik. Es gibt so schöne Episoden aus den Anfängen und auch Zeitzeugen genug, die uns ihre Erinnerungen mitteilen, dass diese Geschichten einfach ans Tageslicht gezerrt werden müssen (nicht immer chronologisch geordnet). So hat uns Gerhard Mahl, einer der Mitbegründer, seine Hilfe angeboten. Er wohnt heute im Kreis Lüneburg und ist via Internet auf unsere Zeitschrift gestoßen. Von ihm stammen die Erinnerungen an die Pflanzaktion, die er damals initiiert hat. Die Bilder übrigens sind alle aus dem Fundus der Familie Tiedemann, die seit Gründung den Verein in der Öffentlichkeit präsentieren.
Nachdem 1981 der Mutterboden, der sich auf dem heutigen Gelände des Tennisclubs befunden hatte, abgetragen und als Wall aufgeschüttet worden war, machte man sich Gedanken, wie man diesen verschönern konnte. Kosten sollte es ja nix! Die ganze Anlage hatte bis dahin schon viel Geld verschlungen. Da gab es die geniale Idee mit der Verlosung: Der Wall wurde in Abschnitte von 2,20m eingeteilt und jeder Abschnitt bekam eine Bezeichnung. Diese Bezeichnungen wurden auf Lose geschrieben und in einen großen Lostopf gegeben. Auf der Mitgliederversammlung durfte jeder eins ziehen und hatte gewonnen…sein eigenes Stück Wall, das er bepflanzen durfte! Eventuell hielt sich die Freude darüber bei dem einen oder anderen in Grenzen, etliche jedoch nutzten die Gelegenheit, um in ihrem eigenen Garten ein bisschen Luft zu machen. Zu eng stehende Büsche oder Bäume wurden umgesiedelt zum Nutzen des Vereins und des eigenen Gartens.
Wie man an dem oben abgebildeten Auszug des Infoblattes von 1983 sieht, musste die Aktion in mehreren Etappen durchgeführt werden, denn die Menge aller Mitglieder ist immer auch eine träge Masse, die nicht spontan mobilisiert werden kann. Daran hat sich im Laufe der Jahrzehnte nichts geändert. Dennoch beweisen die Bilder, dass viele mit Kind und Kegel und Spaten bewaffnet dabei waren und zum Erfolg dieser Aktion beigetragen haben.
Der arbeitsreiche Tag wurde mit einer Grillparty abgeschlossen. Bekanntlich macht Betätigung an frischer Luft sehr hungrig. Rustikal im Freien an Bierzeltgarnituren mit Grillfleisch und reichlich Gerstensaft konnte die Pflanzaktion ihren geselligen Abschluss finden.
Die kleinen Büsche und Bäumchen, die damals gepflanzt wurden, haben sich heute zu wahren Riesen entwickelt und mussten in den letzten Jahren entweder ganz weichen oder radikal gekürzt werden.
Karen Johannsen Quelle: AUFSCHLAG 03 / 2011
Wie alles anfing – Das TCL-Clubhaus ist fertig
Wie alles anfing – Who is Who im TCL?
Das TCL-Nostalgie-Bilderrätsel wurde natürlich gelöst.
Quelle: AUFSCHLAG 4 / 2012
Wie alles anfing – Überschwemmung 1981
Das Schöpfwerk: Das Jahr 1981 brachte für unseren noch jungen Verein nicht nur Spielfreude, sondern auch „Unwegbarkeiten“, die die sportliche Begeisterung trübten oder besser gesagt „verwässerten“. Das Clubhaus war zu der Zeit noch nicht gebaut, aber die Spielfelder. Die Mitglieder konnten es kaum abwarten, Bälle übers Netz zu schlagen. Dann kam der Regen…
Grund der Seenlandschaft war die nicht funktionierende Drainage, das viele Wasser konnte auf dem Kleiboden nicht versickern, somit versuchte man es mit kleinen Wasserläufen, die zu einem provisorischen Pumpenschacht gebuddelt wurden. Es hat lange gedauert, bis man die Drainage (die für den gesamten Spielbetrieb die eigentliche Lebensader darstellte) funktionstüchtig hatte. Es war ein viel diskutiertes Problem: Keine Ausführungspläne auffindbar, wo waren die Schächte, wo führten die Abläufe hin, wo, wo? Letztendlich wurde sie neu konzipiert und u.a. mit viel Eigenleistung neu erstellt. Bis heute funktioniert sie eigentlich noch ganz gut.So viel zu den Problemen vor 30 Jahren. Es erfordert eine Menge Einsatz und Engagement solche Mängel anzupacken und zu beheben. Wir sind stolz, unsere Vereinsanlage über all die Jahre in gutem Zustand gehalten zu haben und danken denen, die immer wieder bereit sind, viel Arbeit zu investieren, dass es so bleibt.
Bilder von der Überschwemmung unserer TCL-Anlage
Diesen Artikel verdanken wir Henriette und Norbert Kuhnigk, die Bild- und Textmaterial lieferten.
Karen Johannsen Quelle: AUFSCHLAG 02 / 2012
Gründertreffen am 09.03.2012 - Auf Spurensuche |
Im Februar dieses Jahres fand eine ganz besondere Veranstaltung in unserem Clubhaus statt. Es war reine Neugier und ein bisschen Forscherdrang, der uns veranlasste, nach 35 Vereinsjahren diejenigen einzuladen, die diesen Verein gegründet haben. Mittlerweile ist keiner von ihnen mehr Mitglied und einige sind leider auch nicht mehr am Leben.
An einem Freitagnachmittag stehen wir erwartungsvoll im Tennishaus, Kaffee und Kuchen und Schnittchen für später stehen bereit. 1977 waren es sieben Vorstandmitglieder (Harald Schwander, Gerhard Mahl, Georg Seidenschnur, Claus Tiedemann, Rolf-Dieter Eggert, Hans Heestermann, Heinrich Heiduczek), die den Tennisclub gründeten, jetzt kommen vier davon um die Ecke und staunen, was aus ihrer Anlage geworden ist. Die weiteste Anreise hat Ger-hard Mahl, zweiter Vorsitzender bei Gründung des Vereins. Er kommt mit Bus und Bahn aus Lüneburg. Der Verein war Mitte der siebziger Jahre seine Idee und so kommt er natürlich als erster zu Wort und es fällt ihm schwer, dieses wieder abzugeben. Er hat eine Gabe, seine Zuhörer im Bann zu halten und spricht über die damalige Idee neben dem Fuß- und Handball der Samtgemeinde auch den Tennissport zugänglich zu machen, über die Suche nach Mitstreitern, die Suche nach einem Grundstück, dem Bau des Clubhauses und Finanzierungsproblemen.
Zu Letzeren kann auch Dieter Eggert als damaliger Kassenwart noch einiges beitragen. Er vermittelt uns anschaulich, dass sich damals niemand um seinen Job gerissen hat. Ulla Tiedemann hat wertvolle Dokumente unter dem Arm als sie das Tennishaus betritt und sich über ein Wiedersehen nach so langer Zeit freut. Ulla und Claus Tiedemann haben in ihrer Zeitung „DAT OLE LAND“ die Entstehung und den Werdegang des Tennisclubs in zahlreichen Artikeln begleitet. Sie druckten den Aufruf, der knapp 200 tennisinteressierte Mitglieder in die Gaststätte Nodorp trieb.
Heini Heiduczek erzählt Anekdoten aus seiner Tätigkeit als Jugendwart und „Dauerarbeitsdienstler“. Dabei grinst er breit und erklärt, zum Tennisspielen wäre er gar nicht gekommen, weil seine Frau der Meinung war, dafür wäre wohl neben seinen vier Kindern keine Zeit mehr. Herrliche Geschichten werden erzählt, während wir immer noch zur Tür schauen zwischendurch und gespannt auf das Erscheinen Harald Schwanders warten, des damaligen ersten Vorsitzenden. Leider kommt er auf Grund eines Terminproblems nicht mehr. Dafür kommen aber ab sechs Uhr abends noch Mitglieder der ersten Stunde, die unserem Verein, ob aktiv oder passiv, treu geblieben sind. Ein großes Hallo entsteht, Begrüßungen, Umarmungen und noch mehr alte Geschichten
Die Krönung des Abends ist jedoch der Super-Acht-Film, den Dieter Eggert für uns zusammengeschnitten hat und der nun tonlos, aber lautstark kommentiert von allen Anwesenden über die Leinwand flimmert. Wir, „die Neulinge“, hatten vor Lachen Tränen in den Augen, wenn wir Personen erkannten, die nach damaliger Mode, Frisur und Figur kaum wiederzuerkennen waren.
Abschließend gesagt, dieser Abend war ein absoluter Gewinn und hat uns, die wir zu Gründerzeiten nicht dabei waren, offene, ehrliche, lustige und vor allem tiefe Einblicke in die Anfangsjahre gegeben. Vielen Dank euch allen.
Katrin Ränger und Karen Johannsen Quelle: AUFSCHLAG 2 / 2012
Fotos vom Gründertreffen
Bei unserem "Treffen der Gründungsmitglieder" hat Gerhard Mahl ein Gedächtnis-Protokoll der TCL-Vereinsgründung erstellt. Dies ist natürlich nur für den internen Gebrauch und nicht zur Veröffentlichung vorgesehen. Aber es enthält so viele wichtige Informationen für den Zeitraum von 1975 bis 1980 über den TCL, die zumindest digital auf dieser Seite als JPG archiviert werden..
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